Sonntag, 15. Dezember 2019

Indien 2019 - Tag 5 - Jaipur - Delhi

22.11.2019 

Wieder ein frühes Aufstehen, da auch heute ein Hotelwechsel ansteht. Wegen Bauarbeiten auf dem Flughafen Cochin können wir nicht geplant von Jaipur aus nach Kerala fliegen, sondern müssen eine Maschine von Delhi aus nehmen. Das bedeutet für uns wieder vier Stunden Fahrt nach Delhi zurück. Geht aber halt nicht anders und deswegen machen wir es einfach. Also stehen wir um 8.00 Uhr wieder am Bus und starten unseren Tag.
Jeden Morgen halten wir im Bus eine kurze Morgenandacht, Pfr. Roy spricht ein Gebet und den Segen, gemeinsam beten wir das Vater unser und das Ave Maria und hinterher singen wir ein Lied von unserem Liedzettel. Am Abend halten wir dann, wo es möglich ist, eine kurze Abendandacht. Wir wollen nicht außer acht lassen, dass wir auf Pfarrfahrt sind und unser Teilnehmer nehmen dies gerne an. 

Wir machen einen kurzen Fotostop am Palast der Winde. Auf Hindi heißt dieses ungewöhnliche Bauwerk Hawa Mahal. Ungewöhnlich deshalb, weil es eigentlich nur aus einer Fassade besteht. Es ist ein Teil des riesigen Stadtpalastes des hiesigen Maharadschas. Das fünfstöckige Gebäude besteht aus rotem und rosa Sandstein und diente dazu, bis zu 953 Haremsdamen den Ausblick auf die zu Ehren des Herrschers veranstalteten pompösen Festzüge zu ermöglichen. Deshalb gibt es 953 kleine, kunstvoll gestaltete und vergitterte Fenster, die eine ständige, ein wenig kühlende Luftzirkulation gewährleisten, deswegen der Name Palast der Winde (hawa - Wind, mahal - Palast). Da wir am Vorabend auf dem Weg zum Hotel schon hier vorbeigekommen sind, gibt es auch ein schönes Nachtbild davon.





Nun steht aber der Höhepunkt des heutigen Tages an, wir reiten auf Elefanten hinauf ins Amber Fort. Ich bin ordentlich aufgeregt, wir stehen in einer langen Schlange und warten darauf, hinauf auf eine erhöhte Plattform steigen zu können, wo wir bequem auf dem Elefanten Platz nehmen können. Die Händler sind unglaublich aufdringlich, wir sind ständig beschäftigt, sie abzuwehren. Aber irgendwann ist es geschafft, Willi und ich sitzen auf einem der majestätischen, bunt bemalten Tiere und zuckeln Richtung Berg los. Zuerst traue ich mich fast nicht, die Hände vom Sitz loszulassen, es schuckelt uns doch ordentlich durch, aber dann überwiegt doch die Lust, etwas zu fotografieren. Ob es den Elefanten gefällt? Ich weiß es nicht, unser Führer erzählt, dass dies Elefanten sind, die für den normalen Arbeitsdienst schon zu alt sind. Manchmal überkommt so eine alte Dame eine Anwandlung und sie rennt einfach an den anderen Elefanten vorbei, das ist wirklich aufregend. Oben in Amber Fort gibt es wieder eine komfortable Ausstiegsstelle und mit großem Hallo werden alle ankommenden Reiter der Gruppe begrüßt.
















Das Amber Fort liegt etwa zehn Kilometer nördlich von Jaipur oberhalb des Ortes Amber auf einem Bergkamm des Aravalli-Gebirges. Von außen präsentiert sie sich als wehrhafte Bergfestung, innen überrascht eine prunkvolle Palastanlage. Mit dem Bau wurde 1592 unter Man Singh begonnen. 

Es ist ein riesiger Komplex aus Treppen, Arkaden, Pavillons, Gebäuden, die aus rotem Sandstein und manche aus weißem Marmor erbaut sind. Durch das Sonnentor reiten wir mit unseren Elefanten und gelangen so in den ersten Innenhof. Der ganze Palast hat verschiedene Ebenen, die über Treppen erreicht werden können.

Der Spiegelpalast auf der dritten Ebene ist wunderschön. Wände und Decken sind komplett mit filigranen Ornamenten und Einlegearbeiten aus Spiegeln und Glas bedeckt.
Noch eine Treppe hoch und man erreicht die Frauengemächer. Der Blick über die Landschaft und ins Tal hinunter ist atemberaubend.










 

Ebenso atemberaubend ist die Fahrt wieder nach unten zum Bus in Jeeps. In halsbrecherischer Geschwindigkeit rennen die kleinen Autos durch die Gegend und wir waren alle heilfroh, als wir gesund und munter wieder aussteigen konnten.




Da wir in Jaipur noch zu Mittagessen nach diesem aufregenden Vormittag einkehren, haben wir Gelegenheit, zumindest im Vorbeifahren den Wasserpalast Jal Mahal zu sehen. 




Nach dem Mittagessen besuchen wir eine Textil- und Teppichfabrik. Wir erfahren, dass dies eine Kooperative ist, die z.B. Witwen in Rajastan unterstützt, die es sonst sehr schwer in der Gesellschaft haben, da sie nicht versorgt werden und auch nicht mehr heiraten dürfen. Die Kooperative stellt das Material und sie stellen dann die Stoffe daraus her. Große Modefirmen wie Hermes oder Donna Karan sind unterstützende Mitglieder dieser Kooperative. 






Dann ist es Zeit, die vierstündige Fahrt nach Delhi anzutreten. Durch den höllischen Verkehr in Delhi erreichen wir erst am späten Abend unser Hotel am Flughafen. Wir zählen 14 Autos nebeneinander auf einer sechsspurigen Fahrbahn, dabei haben wir Tuktuks, Fußgänger, Fahrradfahrer und Motorradfahrer, die die Fußgängerübergänge nützen, gar nicht mitgezählt.  




Das Hotel ist einfach super, wie alle Hotels bisher und es ist ein bisschen schade, dass wir die ganzen Annehmlichkeiten nicht nutzen können, weil einfach zu wenig Zeit ist. 







Unterwegs sein heißt:
Auf einem Weg sein, der kein Ziel ist,
sondern zum Ziel führt.
Unterwegs sein heißt:
mit Überraschungen rechnen,
auf Kurven gefasst sein,
an Kreuzungen Entscheidungen treffen,
bei Hindernissen aufpassen
und nicht auf der Strecke bleiben.
Unterwegs sein heißt: Leben
Der Weg ist Christus.
Das Leben ist Christus.
Die Wahrheit ist Christus.
Er ist der wahre und lebendige Weg.
Seid behütet 
Eure Karin 

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