Sonntag, 15. Dezember 2019

Indien 2019 - Tag 11 - Alleppey Hausboote

28.11.2019 

Heute steht wieder ein Ortswechsel an, wir fahren zurück in die Gegend von Cochin und werden dort auf Hausboote umsteigen, um den Tag und die kommende Nacht darauf zu verbringen. 

Wir packen jeder nur einen Tagesrucksack, das große Gepäck bleibt im Bus, wir wissen ja nicht, wieviel Platz auf so einem Hausboot ist. 

Die Zeit vergeht trotzdem schnell im Bus, es gibt viel zu sehen, wir genießen die Landschaft, die an uns vorbeifliegt. Kurz vor Mittag ist Alleppey erreicht und wir sind gespannt auf die Hausboote. Mit Tuktuks fahren wir den kleinen Zubringerweg zur Anlegestelle. Ich mag das gerne mit den kleinen Autos, obwohl wir jetzt zu dritt fahren und so den original indischen Flair mitbekommen. Wir haben Tuktuks mit 6 oder mehr Personen gesehen. 














Vorfreude 
Die Hausboote auf den Backwaters, für die diese Gegend berühmt sind, heißen Kettuvallam und sind aus umgebauten Reisbarken entstanden. Alleppey ist die Reiskammer Keralas und wird auch "Venedig des Ostens" genannt. Die Backwaters sind eine weit verzweigte Wasserlandschaft, diese Region, auch Kuttanad genannt, erstreckt sich über rund 80 km von Cochin bis nach Kollam. Es gibt breite Flüsse, überwucherte Seen und schmale Kanäle. Über dieses dichte Netz an Wasserwegen wurden früher Gewürze, Kokosbast und andere Produkte transportiert. 

Bis zu 850 Boote, tummeln sich auf dem Fluß, manchmal, so erzählt Git, kann es eng werden. Wir bekommen Boote, auf die acht Personen passen. So ein Boot kostet in der Anschaffung je nach Ausstattung bis zu 80.000 €. 

Wir besteigen unser Boot und tuckern los. Überraschenderweise gibt es auf jedem Boot vier Schlafzimmer, dazu vier kleine Bäder, eine Kombüse und ein großes "Wohnzimmer" vorne am Boot. Die Schlafzimmer haben eine Klimaanlage, so viel "Luxus" hätten wir nicht erwartet. Wir beziehen unser Zimmer und versammeln uns dann im Wohnzimmer. Es erinnert uns an die britische Kolonialzeit, vorne sitzt der Kapitän und steuert das Boot, wir hören, wie in der Küche der Koch, jedes Boot hat seinen eigenen, das Mittagessen zubereitet und wir sitzen gemütlich beieinander. Entschleunigung pur … was für ein echter Luxus. 



































Der Koch serviert das Mittagessen, wir haben eine gute Unterhaltung und genießen die Fahrt auf dem Fluß. Manchmal fährt eines der anderen Boote unserer Gruppe vorbei, ein großes Winken und Hallo beginnt. Auf sechs Booten sind wir verteilt. 

Am Abend werden die Boote an einer Art Hafen nebeneinander festgebunden und wir können von einem Boot zum anderen springen. Auf einem Boot mit einer großen Terrasse halten wir nach dem Abendessen unseren Abendimpuls. "Leise sinkt der Abend nieder" auf den Backwaters mitten in Indien, das hat was. 

Dann wird ein Schlaftrunk, eine Art Cocktail mit viel Rum serviert und dann lassen wir diesen besonderen Tag auf dem Fluß ausklingen. 




Gratwanderung  

Der Blick nach allen Seiten offen. 
Ausgesetzt der Schönheit der Natur. 
Ausgesetzt – auch der Gefahr. 
Es tut gut, den kleinen Trampelpfad zu entdecken, 
der mir Orientierung und auch ein bisschen Halt gibt. 
Ein Bild für Gott? 
Auch er lädt uns immer wieder ein seinem Weg zu folgen.  
Unscheinbar und unaufdringlich ist sein Weg –  
und doch kann er Halt und Richtung geben. 
Und - Gehen darf ich ihn selbst.      

Hans Gilg

Seid behütet
Eure Karin 







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen