Dienstag, 1. März 2016

Vorbereitungen

01. März 2016

Mit Riesenschritten, so habe ich das Gefühl, rückt der 22. April und somit unser diesjähriger Starttag näher. War es gerade erst Weihnachten und Silvester, steht heute schon der, wenigstens meteorologische Frühlingsanfang bereit.

Ich sehe aus dem Fenster und es ist alles weiß überzuckert, es schneit ganz leicht, eigentlich richtig schön, aber doch wünsche ich mir den Frühlingsanfang doch etwas bunter. Aber so wie es ist, so ist es und so genieße ich diesen bitterkalten Tag mit seinen gezuckerten Straßen und Häusern.

Zuhause am Schreibtisch liegen meine drei Vorbereitungsbücher, die ich zur Zeit immer wieder einmal zu Hand nehme und mir unsere diesjährige Route ansehe. Dazu noch "mein" Hape Kerkeling mit seinem "Ich bin dann mal weg" und seit neuestem das Buch seiner Weggefährtin Anne Butterfield "Ich bin da nochmal hin".

Das Schöne daran: die erste Etappe, die die beiden beschreiben, kann ich gut nachvollziehen, da ich sie im letzten Jahr gegangen bin. Da erkenne ich vieles wieder und auch mein Pilgerbuch, das ich aus den Posts des letzten Jahres erstellt habe, trägt zu wunderbaren Erinnerungen bei.


meine Wegplanungsbücher

Naja, nicht alle Erinnerungen sind wunderbar. Das mit den Blasen an meinen Füßen gehört zu den weniger schönen Dingen. Deshalb habe ich mir jetzt neue Trekkingschuhe gekauft und stapfe fröhlich den ganzen Tag, wenn ich daheim bin, in ihnen durchs Haus und durchs winterliche Langensendelbach. Ich laufe sie mir gut ein, denn so etwas wie im letzten Jahr möchte ich nicht noch einmal erleben. Obwohl ich ja da meine geliebten Schuhe getragen habe, die mich in den letzten  Jahren so treulich begleitet haben. Keine Ahnung, warum das im letzten Jahr nicht auch so war. Auf alle Fälle sind sie jetzt im Ruhestand und das Nachfolgerpaar steht in den Startlöchern bzw. steckt (auch jetzt beim Schreiben) an meinen Füßen. 

Diesmal steht ja nicht gleich am Anfang so ein Hammertag wie der Weg von St. Jean-Pied-de-Port nach Roncesvalles, das war schon wirklich heftig, aber auch die Tour in diesem Jahr hat es in sich. 

Wenn ich darüber nachdenke .... eigentlich ein Wunder, ein Geschenk, dass wir nun wieder unterwegs sein werden. Insgesamt hat der Weg 2800 km, das war am Anfang fast undenkbar, das wir das wirklich schaffen werden. Und doch hat uns der Weg Jahr für Jahr näher an unser Ziel Santiago gebracht und so Gott will werden wir tatsächlich 2017, also schon nächstes Jahr, ankommen. Was für ein Geschenk. 

 
kurz vor Los Arcos 04. Juni 2015

Ich mag die Lieder von Klaus Hoffmann gern und eines davon besonders: "Mein Weg ist mein Weg" Er singt da u.a. 

"Mein Weg ist mein Weg und kein Schritt führt mich jemals mehr zurück, 
mein Weg ist mein Weg, 
mit Schatten und mit Tränen, 
mit Lachen und mit Glück
mein Weg ist mein ureigner Weg
und wie von selbst wird alles um dich leicht
die Härte verschwindet und dein Herz wird weich
Gesichter, die dich anschaun
die dich wie einen Gast nach Hause holen
Und wie von selbst wird dir warm
und ruhig bist du, liegst in deinem Arm
die Mauer ist zerbrochen, die Mauer ist entzwei
und wo sonst nur die Angst war, 
ist das Kind auf einmal vogelfrei."


Ja, so ist es wohl! 

Seid behütet
Eure Karin